Unterwegs genieße ich gerne die lokale Küche. Um autark zu sein und als eiserne Reserve bereite ich einige Hauptmahlzeiten vor meinen Reisen selbst zu.
"Fertigfutter" mag ich einfach nicht - ich empfinde es oft als überwürzt. Die Zutatenliste dieser Produkte im Kleingedruckten schreckt mich ab.
Meine minimalistische Bikepacking Küche für Solotouren besteht aus:
Das Gesamtgewicht bleibt unter 500 Gramm. Fast alles paßt in den Topf, inkl. 100 Gramm Gaskartusche.
Für den Overnighter mit Gourmetküche (Wein, Tapas, frisches Gemüse) kommt noch eine Titanpfanne (18 cm, 130 Gramm) mit ins Gepäck.
Der Gaskocher mit (Schraub-) Kartusche ist denkbar einfach zu bedienen: Brenner aufschrauben, anzünden - fertig. Der Soto Windmaster bringt selbst bei mittlerem Wind noch gute Leistung, ohne dass er einen besonderen Windschutz braucht. Er ist hervorragend zu dosieren und hat einen integrierten Zünder. Er ist aber eher für kleine Töpfe (Solotouren) geeignet.
In Europa sind die Kartuschen fast überall in Baumärkten erhältlich. Unter Umständen sollte man einen Adapter mitnehmen, falls es nur Stechkartuschen gibt.
Außerhalb Europas sind die Kartuschen schwieriger zu bekommen. Alternativ ist dann ein Multifuelkocher sinnvoller.
Wer den ganzen Tag in Bewegung ist braucht Energie. Haferflocken oder Reisflocken für ein Frühstück und Couscous, Kartoffelpüreepulver oder chinesische Instantnudeln sorgen für die nötigen Kohlenhydrate, wenn jede Einkaufsmöglichkeit weit weg ist.
Aufgepeppt mit getrocknetem Gemüse oder als süße Variante mit Trockenobst. Mit diversen Gewürzen aus der arabischen oder asiatischen Küche ist es lange haltbar und bietet viel Abwechslung in der Geschmackswelt.
Soweit verfügbar, verwende ich Produkte in Bioqualität. Gemüse und Trockenfrüchte dörre ich im Dörrofen selbst. Besonders bei Biogemüse die erheblich günstigere Variante!
Abgepackt oder sogar vakuumiert hält diese Nahrung für Wochen/Monate. Vor Ort wird sie nur noch mit kochendem Wasser aufgegossen und für ca. 10 Minuten ziehen lassen.
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Meine Faustregel: pro Mahlzeit circa 200 Gramm Fertignahrung, davon circa 100 Gramm Couscous, Nudeln oder Kartoffelpürreepulver. Soweit möglich kaufe ich alles in Bioqualität. Die Mahlzeiten werden vor der Tour in 1 Liter Zipptüten zusammengestellt oder sogar im Vakummierer noch auf minimalstes Packmaß zusammengeschrumpft.
Baukasten getrockner/gedörrter Zutaten | |||
Kohlenhydrate | Gewürze/Kräuter | Gemüse/Obst | Sonstiges |
Bio - Couscous |
ital. Kräutermischung, Petersilie, Minze, ... |
getr. Bio - Suppengemüse |
Tomatenpulver (und davon gaaanz viel :-) |
Bio Kartoffelpürree |
Zimt (& Zucker) |
getr. Biotomaten | Parmesan |
Instant Bio- Hartweizennudeln |
Koriander, Ingwer, Kreuzkümmel, Kurkuma, Anis |
(Röst-) Zwiebeln |
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Müsli, Haferflocken |
Knoblauch |
getr. Pilze | Bio - Milchpulver |
WOK-Mischung | getr. Oliven | Veggiehack | |
Gemüsebrühe | Trockenbeeren /-obst |
Oliven-, Erdnuss, Sesamöl, Sojasauce, Erdnussbutter |
Eine geschmackliche Abwechselung versuche ich durch Gewürze und Kräuter verschiedenste Geschmackswelten zu realisieren:
Das getrockenete Gemüse ist in Bioqualität sehr teuer. Einige Sorten schmecken recht gut wie Tomaten (Achtung sehr salzig), Broccoli, Paprika, Zuccini. Andere haben kaum Eigengeschmack oder müssen lange eingeweicht werden, sonst schmecken sie wie Gummi (Möhren, Pilze, Zucchini). Das Veggiehack ist so "naja". Fleischersatzprodukte esse ich sonst nicht. Ich dörre das Gemüse mittlerweile selbst.
Komplett aussortiert habe ich gefriergetrocknetes Suppengemüse. Schmeckt völlig überwürzt! Bäh!
Tipp
Einige der Gerichte sind auch für´s Büro eine Alternative zu mancher Kantine oder dem täglichem Gang zum Bäcker.
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Tipp
In der Regel habe ich eine Kunstoffflasche mit Olivenöl dabei und gieße der Mahlzeit ein paar Löffel zu: Das erhöht den Kaloriengehalt und es macht anhaltend satt - gut nach einen langen Tag auf dem Rad.
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Tipp
Wer keine Lust auf soviele Zutaten hat, nimmt einfach Tütensuppen als fertige "Gewürzmischung". Tomatensuppen für Nudelgerichte oder Pilzsuppe für
Kartoffelpürree eignen sich sehr gut für die schnelle Zubereitung.
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Letztendlich geht aber nichts über frisches Gemüse. Wenn irgendwie möglich, versuche ich einkaufen zu gehen und wenigstens
für 2 bis 3 Tage vorzusorgen und meine vorbereiteten Mahlzeiten mit viel Gemüse aufzuppen.
Die Zutaten fülle ich in Kunstoffbeutel oder -flaschen ab:
Die Versorgung mit Wasser kann unterwegs zur Herausforderung werden. In Deutschland und näherem Ausland sind Friedhöfe der Klassiker zur Wasserversorung. Cafes, Tankstellen, oder Menschen bei der Gartenarbeit, Handwerker auf einer Baustelle oder einfach an einer Haustür klingeln ... es gibt viele Möglichkeiten, man darf sie nur nicht verpassen und muss sich trauen auf Menschen zuzugehen :-)
1. Vorausschauende Planung
Hört sich banal an, aber selbst im bestens versorgten Deutschland bin ich wegen schlechter Planung oder "übertriebenen Gewichtsgeiz" schon trocken gelaufen. Daher habe ich mir zur Regel gemacht, so gut wie JEDE Gelegenheit zu nutzen, um wenigstens zwei der drei bis vier Trinkflaschen immer wieder aufzufüllen. Es sagt sich so einfach: Man muss es nur tun.
Bin ich remote unterwegs und brauche Wasser zum Kochen und Waschen, schaue ich morgens in die Karte, um vorzuplanen, wo ich Wasser aufnehmen kann. In nordischen Ländern meist kein Problem. Der Abstand zwischen Ansiedlungen, Flüssen, Wasserfällen war auf meinen Touren immer engmaschig genug. In Norwegen, Island und teils in den Alpen entnehme ich Wasser direkt aus klaren Flüssen. Aber auch hier gilt: Gute Gelegenheiten immer nutzen, auch wenn die Flaschen noch 3/4 voll sind!
2. Kapazitäten schaffen
Die maximale Kapazität, die für meine Touren ausreichend war, ist folgende:
Das macht in Summe 5,85 Liter Kapazität.
3. Wasseraufbereitung
Verschmutztes Wasser filtere ich mit einem mechanischem Filter von BeFree/Katadyn*. Dazu passend gibt es Wasserschläuche unterschiedlicher Größe. Ich nutze den 3-Liter Beutel.
Zur chemischen Reinigung gibt es Tabletten*. Es riecht und schmeckt nach Chemie - nicht lecker, also nur für den Notfall, um Verkeimung auszuschließen. Das habe ich erst einmal eingesetzt.
Bitte beachte bei all´ meinen Tipps und Empfehlungen: Ich habe alle Produkte selbst gekauft und (leider) nichts von irgendwelchen Sponsoren, Händlern oder Herstellern gestellt bekommen. Mit Produkt* gekennzeichnete Gadgets sind sogenannte Affiliatelinks, dass heißt Du kannst dich direkt über diesen Link informieren und bestellen. Ich erhalte eine (sehr!) kleine Provision, für dich ändert sich nichts!
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