Wenn man an die Rezeption kommt und einem erst mal ein Handtuch gereicht wird....
Die Norweger haben schon echt Humor: 25 Liter Regen pro Quadratmeter wird als "mäßiger Regenschauer" bezeichnet. Dazu ein kräftiger Wind von vorne. Die Boen sind
zum Teil so stürmisch, dass ich es selbst in den Abfahrten nicht rollen lassen kann, sondern mit angezogener Bremse die Geschwindigkeit rausnehmen muß, sonst versetzt es mich. Immerhin ist es
nicht kalt.
Bei dem Sauwetter will ich nur schnell ins Ziel kommen und spare mir den Strandbesuch in Sogndal. Auf nur knapp 70 Kilometer kommen immerhin über 1200
Höhenmeter zusammen. Die vielen zum Teil extrem steilen Stiche, gemeinsam mit dem harten Wind auf der Nase kosten Kraft. Nach vier Stunden stehe ich bis auf den letzten Fetzen Stoff tropfnass
(aber warm) an der Rezeption und schaue in mitleidige Gesichter. Im Zimmer geht die Wasch- und Trocknungsorgie los. Der Fön ist im Dauerbetrieb.
Schade um die schöne Etappe. Bei gutem Wetter wäre sie traumhaft. Eine beeindrucker Wechsel von hohen Fjorden und weissen Stränden. Bei der Durchfahrt sehe
ich, wie schön Flekkefjord ist. Aber ich bin heute so nass geworden, dass ich keine Lust mehr auf einen Spaziergang im Dauerregen habe.
Fotos von unterwegs gibt es nicht. Ich bin ohne Pause durchgefahren. Jeder kurze Stop macht kalt.