Bikepacking Norwegen

7. Etappe: Rallarvegen, Teil 2 und von Flam an den Atlantik

70 Kilometer Rad,

140 Kilometer Schnellfähre

500 Höhenmeter, 1700 Tiefenmeter

4:30 Stunden

 

Wettereinbruch, Start mit 2 Grad, stürmischem Gegenwind und Niesel

 

Brekke, Fjordnaturhotel

Tagebuch Etappe 7:

Rallarvegen Teil 2 - DAS WAR EINE GANZ ANDERE NUMMER! Die erste Hälfte des Rallarvegen gestern war bei herrlichem Wetter, warm, und einfach zu fahrenen Wegen ein Erholungstag. Die zweite Hälfte heute, landschaftlich genauso eindruckvoll, aber mit völlig anderen Herausforderungen: Über Nacht kommt ein Temperatursturz und Wetterwechsel. Beim Start sind es nur 4 Grad, starker Wind von vorne, Nieselregen. 

 
Ich bin gut vorbereitet und ziehe alle warmen Klamotten an, die ich habe. Das wird sich als Glück herausstellen. Die Bedingungen sind hart. Auch fahrtechnisch stellen sich völlig andere Bedingungen als am Vortag. Viel grober Schotter, lange steile Abschnitte, grosse SCHNEEPFELDER (!). Viele Abschnitte werden mit dem schweren Gepäck zu anstrengenden Schiebepassagen. Körperlich fühle ich mit fit, meine einzige Sorge ist zu stürzen. Das wäre in der Kälte und Abgeschiedenheit fatal. 
 
Es geht alles gut. Die Landschaftsbilder sind atemberaubend. Blaues Eis auf den Seen ist Beleg für die Kälte hier oben auf (nur!) 1300 ü. NN. Ein Regenbogen ist zum Greifen nahe. Trotz der Kälte bleibe ich kurz stehen, um ein paar Bilder aufzunehmen. Beim Fahren brauche ich alle Konzentration, da ist wenig Zeit für Landschaftsbilder.
Erst nach 20 anstrengenden Kilometern sehe ich die ersten Menschen. Die Wege werden langsam besser. Aus den Höhen stürzen immer wieder hohe Wasserfälle, die irgendwann schon zur Gewohnheit werden. Man kann sie nicht mehr zählen. Sie sammeln sich zu reissenden Stromschnellen. Atemberaubend. 
In der Abfahrt nach Flam ändert sich die Landschaft. Jetzt verstehe ich die Faszination der Fjorde, mit den steilen, hohen Felswänden.
In Flam liegen gleich zwei Kreuzfahrtschiffe, die das kleine Nest total vereinnahmen. Furchtbar. Damit die Kreuzfahrer auch ja nicht mehr als 500 Meter zu Fuß gehen müssen, hat man an der Pier eine Art "Marktplatz" geschaffen, mit Indoor Mall, Cafés, Touristennepp. Disneyworld lässt grüßen. Hier will ich nicht bleiben, zumal alles völlig überteuert ist. Zu meiner grossen Freude kann ich direkt auf die Schnellfähre steigen und den Größten aller Fjorde, den Sognefjord, auf dem Wasserweg Richtung Westen verlassen. Selbst bei regnerischen Wetter ist das, du ahnst es, atemberaubend!
Ich fahre 130 Kilometer mit der Fähre in gut drei Stunden, steige um in eine weitere Fähre nach Oppedal auf der Südseite des Fjords, und kann mit dem Rad zur Unterkunft weiter fahren. Es wird ein langer Tag... 
Von unterwegs gibt es leider nur wenig Fotos. Wegen deg Kälte war anhalten nicht möglich.
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