Bikepacking durch Norwegen  - "A woman on a mission"

Warum Norwegen?

Wenn ich mir mal was in den Kopf setze .... oder: Optimierung bis zur abgesägten Zahnbürste 😊.

 

Als ich das Ziel für die diesjährige Bikepackingtour suche, gibt es wenige, aber klare Kriterien:

  • landschaftlich spektakulär,
  • Neuland für mich,
  • sicher für Soloreisen (als Frau in einigen Ländern der Welt nicht selbtverständlich)

Zur Auswahl stehen 1.) Neuseeland: Fällt aus,  da ich Überseereisen mit meinem Mann gemeinsam machen möchte und er keine Zeit hat, meint er. 2.) Island: Das werde ich mir als "Stop over" bei der nächsten Reise nach Topeka/Kansas vornehmen. 3.) Schottland: Ich hoffe auf eine Fährverbindung von Eemshaven im nächstes Jahr und eben 4.) Norwegen. 

 

GEGEN Norwegen spricht: sauteuer und unbeständiges Wetter. Bergen gilt als regenreichste Stadt im europäischen Sommer. FÜR Norwegen in diesem Jahr spricht die neue Fähre ab Eemshaven nach Kristiansand. Wer weiss, wie lange es sie geben wird?! Und eben alle anderen oben genannten Kriterien.

 

Fazit: Die Kosten werden durch einen hohen Anteil an Campingübernachtungen kompensiert, dem Wetter mit passender Kleidung begegnet. Kenne ich ja von zuhause.

 

 

Streckenplanung

Zur Streckenplanung  nutze ich Komoot. Glücklicherweise erhielt ich zwischenzeitlich die Premiumversion geschenkt! Damit sind mehrtätigige Touren erheblich besser planbar.

 

Ein Riesenglück ist, dass ausgerechnet in diesem Jahr die neue Fährverbindung quasi vor der Haustür eingerichtet wurde. Perfekt für meine Pläne! Es erleichtert und verkürzt die Anreise extrem. Morgens gemütlich mit dem Rad zur Fähre, am nächsten Morgen ausgeschlafen und mit einem guten Frühstück Bauch auf die erste Etappe - voila! Besser geht nicht.

 

Nach vielem Lesen in einschlägigen Foren entscheide ich mich für eine Rundtour durch das südliche Norwegen. Gegen den Uhrzeigersinn durch das Landesinnere in Richtung Geilo, dann über den berühmten Rallarwegen an den längsten Fjord Norwegens, den Sognefjord. Mit dem Schiff durch den Fjord bis zur Mündung und dann als Inselhopping radfahrend und mit vielen kleinen Fährverbindungen über die Schären der Küste entlang wieder zurück nach Kristiansand.

 

In Flam und in Stavanger plane ich jeweils einen Tag zu verweilen und zu wandern. Mal schauen, ob die 244 Gramm leichten Barfußschuhe das hergeben. Der Preikestolen soll spektakulär sein! 

 

Drei Tage Puffer kann ich spontan für Ausflüge, Wanderungen oder dem Aussitzen von Regentagen nutzen. 

 

Unterkünfte plane ich nicht vor. Das wird jeweils am Vorabend oder während der Etappe erledigt. So erhalte ich mir maximale Flexibilität auf Wetter, Lust und Laune oder spontane Ausflüge reagieren zu können. Zum Glück ist in Norwegen Wildcampen erlaubt.

 

Circa 1500 km und knappe 20.000 Höhenmeter mit dem Rad und ca. 250 km mit Fähren werden so zusammenkommen.

 

Wer die Strecke in Komoot genauer studieren oder nachfahren möchte, klickt HIER.

 

 

 

Das Gravel zum Bikepacken - selbstgebaut!

Wie alle meine Räder ist auch das Reisegravel selbst gebaut. Für die Experten:

  • Tantan GR044 Carbonrahmen mit Ösen an Gabel und Hinterbau
  • mechanische Ultegra 11-fach
  • Übersetzung 33/49 und 11/36
  • hydraulische Scheibenbremsen

 

Das Taschensetup für diese Tour:

  • Ortlieb Gravelpack 2 x 12,5 Liter
  • Ortlieb Fork Pack 2 x 4,1 Liter
  • Oberrohr und Satteltasche je 0,75 Liter
  • Racktime lightit Gepäckträger

 

 

Ausrüstung für Norwegens Wetterkapriolen

Die Ausrüstung ist erstaunlich schnell gepackt. Ehrlich gesagt: Sie liegt schon seit einer Woche in den Taschen, weil ich's nicht mehr abwarten kann. Hier zeigt sich die Erfahrung aus 35 Jahren Radsport und zahlreichen Bikepacking Touren.

 

Die Checkliste der letztjährigen Tour in die Schweiz hatte sich sehr bewährt und wird nur um ein paar wärmere Kleidungsstücke und die Camping Ausstattung ergänzt.

 

Insgesamt kommen durch die jahrelang betriebene Gewichtsoptimierung (die abgesägte Zahnbürste gibt's wirklich) meiner Gearlist nur sagenhafte 9,8 Kilogramm, inklusive Zelt, Schlafsäcke, Isomatte, Kocher, Radsport- und "zivile" Kleidung, Werkzeug und Taschen zusammen! Lebensmittel und Wasser bringen morgens am Start nochmal zusätzliche 2 bis 3 Kilogramm. Davon kommt bei meinem bekannt grossem Appetit abends höchstens die Hälfte an.

 

Die Details zu meiner Bikepacking Ausrüstung stelle ich HIER vor.

 

 

Materialcheck: 4 -Tagetour durch Geldern

Um die neue Campinausrüstung vorab zu testen, habe ich im Mai eine Testtour durch Geldern / NL unternommen. Vieles über rumpelige Sandwege. Die Temperaturen lagen nachts bei maximal 8 Grad.

 

Check gelungen! Alles dabei, alles gehalten, mollig warm.

 

Zur Fotogalerie der Hollandtour geht´s HIER.